Schizophrenie gehört zu den schweren psychischen Störungen. Unter ihr leiden sowohl die Patienten als auch ihre Angehörigen. Sie tritt in verschiedenen Formen auf und kann sowohl schubweise wie chronisch verlaufen. Die Erkrankung tritt gelegentlich sogar bereits bei Kindern auf, wird bei ihnen jedoch manchmal falsch diagnostiziert und beispielsweise als Autismus klassifiziert. Schizophrenische Erkrankungen müssen unbedingt ärztlich behandelt werden, weil der Patient eine Gefahr für sich selbst und für seine Umgebung darstellen kann. Je eher die Therapie einsetzt, umso leichter wird es, die Krankheit in den Griff zu bekommen. Mit der entsprechenden Behandlung kann der Betroffene ein fast normales Leben führen.
Die Psychose zeigt sich durch verschiedene Symptome und Störungen. Praktisch jeder Patient entwickelt seine individuellen Symptome. Auf Angehörige können einige davon beängstigend wirken, insbesondere, wenn sie nicht über die Erkrankung Beschied wissen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Schizophrene Menschen können Realität und Einbildung nicht mehr unterscheiden. Sie leben in ihrer eigenen Welt. Es entwickeln sich Wahnvorstellungen, die für den Betroffenen real sind. Sehr häufig kommt es beispielsweise zu Verfolgungswahn. Betroffene glauben sie würden von düsteren Mächten oder sogar Aliens verfolgt. Zu den häufigsten Halluzinationen gehört das Hören von Stimmen, die dem Leidenden Befehle erteilen oder ihn beleidigen. Auch optische Halluzinationen kommen vor.
Andere Symptome sind das Gefühl einer Fremdsteuerung oder dass andere die eigenen Gedanken stehlen. Diese so genannten positiven Symptome treten plötzlich und ohne Vorwarnung auf. Negative Symptome sind Antriebslosigkeit und Erschöpfung. Die Schizophrenie führt dazu, dass der Betroffene die Lust am Leben verliert und sich völlig zurückzieht. Manche Patienten kommen kaum aus dem Bett. Eine berufliche Tätigkeit wird unmöglich. Oft zeigen sich Störungen im Bewegungsablauf. Patienten laufen ziellos herum oder machen merkwürdige Bewegungen. Die Sprache verarmt. Was andere sagen, wird ständig wiederholt. Betroffene können zudem in eine Starre verfallen und sich stundenlang weder bewegen noch auf äussere Reize reagieren.
In der Medizin wird die Erkrankung in mehrere Subtypen unterteilt: Paranoide, hebephrene und katatonische Schizophrenie. Am häufigsten ist der paranoide Subtyp. Er wird durch Wahnvorstellungen und Halluzinationen charakterisiert. Für den hebephrenen Subtyp sind dagegen Störungen der Denkweise typisch. Das Denken erscheint Aussenstehenden unlogisch und zusammenhanglos. Der Patient kann sich nicht mehr verständlich machen und redet nur noch in Satzfetzen oder völlig unverständlich. Der katatonische Subtyp kommt am seltensten vor. Bei ihm führen die Betroffenen unkontrollierbare Bewegungen aus, verbiegen den Körper oder rennen ziellos herum. Andere verfallen in eine Starre. Sie sprechen nicht mehr und reagieren nicht mehr auf äussere Reize.
Ob es sich bei der Erkrankung um Schizophrenie handelt, kann ein Facharzt für Psychiatrie oder eine psychiatrische Fachklinik feststellen. Die wichtigste Grundlage der Diagnose bildet ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen. Die auftretenden Störungen und Symptome werden in allen Einzelheiten besprochen. Dazu werden spezielle klinische Fragebögen verwendet. Darin werden folgende Symptome abgefragt:
Die Therapie psychischer Störungen hat in den vergangenen Jahrzehnten grosse Fortschritte gemacht. Heute werden keine gewaltsamen Methoden mehr angewendet. Gefährdet der Patient jedoch sich selbst oder Angehörige in der akuten Phase, kann eine Zwangseinweisung in eine Klinik notwendig werden. Die Behandlung erfolgt durch eine Kombination von Medikamenten und Psychotherapie. Als Medikamente kommen Antipsychotika (Neuroleptika) zum Einsatz. Entgegen landläufiger Meinung erzeugen die Mittel keine Abhängigkeit. Während akuter Phasen auftretende Ängste oder Erregungszustände können mit Beruhigungsmitteln behandelt werden. Das sollte aber nur kurzfristig erfolgen, weil sie abhängig machen. Langfristig hat die Psychotherapie einen besonders positiven Effekt. In ihrem Verlauf werden der Patient und die Angehörigen über die Erkrankung und ihre Symptome aufgeklärt, um ihnen die Ängste zu nehmen. Die Patienten lernen, mit Stress-Situationen fertig zu werden und Erlebnisse zu verarbeiten, die sie während der akuten Phasen haben. Die Psychotherapie hat einen stabilisierenden Effekt und ergänzt die medikamentöse Therapie.
Die Schizophrenie gehört zu den häufigsten psychischen Störungen. Sie zeigt sich in vielen Formen. Wenn man rechtzeitig Therapien in Anspruch nimmt, ist sie gut behandelbar. Auf local.ch findet man Fachärzte für Psychiatrie aus der Region, an die man sich wenden kann, um Rat und Hilfe zu bekommen.
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Warnzeichen zeigen sich oft schon lange bevor es zu den ersten akuten Episoden der psychischen Störung kommt. Zu den Vorboten gehören zum Beispiel Schlafstörungen, Lustlosigkeit oder Antriebslosigkeit. Betroffene sind nervös und reizbar. Sie können sich nur schwer konzentrieren. Erhöhte Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche kann auftreten. Oft kommt es monatelang zu depressiven Phasen. Leider sind die Anzeichen sehr unspezifisch.
Diese Frage ist momentan noch Gegenstand medizinischer Forschungen. Wissenschaftler vermuten, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehören genetische Vorbelastung, Umwelteinflüsse und besondere Einflüsse in der persönlichen Entwicklung. Gab es in der Familie bereits Vorerkrankungen, tritt Schizophrenie durchschnittlich zehnmal häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung. Jedoch gab es in 80 Prozent aller Fälle keine Vorerkrankungen bei Angehörigen.
Die Störungen brechen gewöhnlich zwischen dem 20. bis 30. Lebensjahr aus. Frauen und Männer sind gleichermassen betroffen. Die Psychose verläuft bei jedem Betroffenen anders. Manchmal kommt es zu einem akuten Ausbruch, der sich nicht wiederholt. In anderen Fällen wird die Psychose chronisch. Am häufigsten verläuft sie in Schüben. Akute Phasen wechseln sich mit Zeiten der Ruhe ab.
Besonders in der akuten Phase kann die Störung sehr beängstigend wirken und Familienmitglieder stark belasten. Sie benötigen eventuell selbst psychologische Hilfe. Daher sollten sie in die Behandlung einbezogen werden. Der Therapeut erklärt ihnen, wie sie den Betroffenen zum selbstständigen Handeln motivieren und sein Selbstvertrauen stärken können. Unter Umständen kann eine Unterbringung in einer Einrichtung für betreutes Wohnen rasche Therapieerfolge begünstigen.
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