Nachfolgeregelungen betreffen Unternehmen, bei denen die Übergabe der Leitung notwendig wird. In der Regel ist das der Fall, wenn der Firmeninhaber sich aus dem Geschäft zurückziehen möchte, beispielsweise aus Altersgründen. Da der Prozess langwieriger ist, erfolgt die Regelung oftmals bereits einige Jahre früher. Die Planung ist wichtig, da der Ausfall eines Firmeninhabers oftmals erhebliche Schwierigkeiten verursacht. Viele sorgen daher nicht nur im Alter vor, sondern entwickeln auch einen Notfallplan, falls dem Inhaber vorher etwas zustossen sollte.
Problematisch ist eine zu spät geplante Nachfolgeregelung in vielerlei Hinsicht. Zum einen kann sich der Nachfolger als ungeeignet erweisen, zum anderen bedingt eine zu geringe Zeitspanne den Verkauf des eigenen Lebenswerks unter Wert. Inbegriffen ist darin, dass bei der Firmenübergabe dann zu hohe Steuern anfallen. Es ist sinnvoll, einem die gewählte Person für die Unternehmensnachfolge noch eine Weile zur Seite stehen zu können. Dabei bietet sich die gestaffelte Übergabe an.
Die Nachfolgeregelung umfasst die Planung, die Organisation, offene Gespräche mit möglichen Nachfolgern, die Festlegung der Nachfolgevariante, die Bestimmung des Wertes und Verkaufspreises, den Verkauf und die Übernahme.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Nachfolge zu bestimmen. Zum einen ist eine familieninterne Nachfolge möglich, bei der ein Familienmitglied die Firma weiterführt. Zum anderen ist die externe Nachfolgeregelung machbar, durch die ein klassischer Generationskonflikt vermieden werden kann. Die Varianten der Nachfolgeregelung zeigen sich durch:
Die familieninterne Nachfolgeplanung geht nicht immer nach Wunsch des Firmeninhabers auf. Zwar ist die Familie die erste und naheliegende Wahl, bleibt aber problematischer als ein externer neuer Eigentümer. Das beginnt schon damit, dass das gewählte Familienmitglied andere Lebenspläne hat oder für die Übernahme ungeeignet ist. Eine Verteilung auf Geschwister löst in einigen Situationen Streit aus. Gleichzeitig kann die Firmenübergabe an nur ein Kind Eifersucht oder Neid bei den Geschwistern auslösen.
Wer die Familie einsetzen möchte, sollte sich besonders viel Zeit nehmen, die Lage genau abzuschätzen und in offenen Gesprächen zu klären. Das Scheitern von Firmen hängt häufig mit dem Generationskonflikt zusammen, wenn die Nachfolge zur kurzzeitig oder in unbefriedigenden Ergebnissen stattfindet.
Alternativ zur familieninternen Regelung gibt es die externe Unternehmensnachfolge als Management-Buy-Out und als Management-Buy-In. Die erste Variante ermöglicht die Übertragung der Leitung auf das vorhandene und firmeneigene Management. Das zieht nach sich, dass der neue Eigentümer sich bereits mit der Unternehmensstruktur auskennt.
Mit dem Management-Buy-In wird die Firma durch einen externen Manager übernommen. Positiv an dieser Variante ist, dass dadurch häufig neue Richtlinien und Impulse möglich sind, die den Aufschwung in Sachen Gewinnmaximierung und Modernität gestatten.
Typische Gründe für eine Unternehmensübernahme sind in der Regel alters- oder krankheitsbedingte Ursachen. Ein Firmeninhaber fühlt sich körperlich oder geistig nicht mehr in der Lage, die Leitung weiterzuführen, oder sieht eine Phase kommender Schwierigkeiten, die sich auf Gewinn, Marketing und Führung auswirken. Nachfolgen sind daher aktuell, wenn der Unternehmer ausscheidet oder wenn geeignete Vorkehrungen getroffen werden sollen, um den Ausfall durch Unfall oder Verhinderung zu kompensieren.
Sinnvoll für die positive Unternehmensbewertung bleibt es, die Unternehmensnachfolge rechtzeitig anzugehen und sich intensiv mit den möglichen Nachfolgern zu beschäftigen. Gleichzeitig wird so verhindert, dass ein starker Verkaufsdruck entsteht, wenn die Unternehmensnachfolge ansteht. Je früher Lösungen gefunden werden, desto erfolgreicher ist die Phase des Verkaufs. Die Unternehmensbewertung fällt umso positiver aus und hebt den Preis, je besser die Kompetenzträger ausgesucht sind und die Geschäftsleitung vom Wissen des Inhabers profitiert.
Das Scheitern der Übernahme wiederum zeigt sich durch verschiedene Ursachen. Wenn Firmeninhaber bereits über Jahre die Nachfolgeplanung aufschieben oder vernachlässigen, richtet sich der Fokus lediglich auf das Tagesgeschäft und die allgemeine Marktentwicklung wird aus den Augen verloren. Kommt es dann zur Nachfolgenotwendigkeit, haben Firmen oftmals an Rendite und Attraktivität verloren.
Häufiger scheitert die Nachfolgeplanung dann, wenn die Übernahmefähigkeit nicht gegeben ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn der Firmeninhaber viele Bereiche bestimmt, so als Geschäftsführer, Fachexperte, Kundenberater und Akquisiteur fungiert. Das Kaufrisiko ist dann höher.
Problematisch sind Konflikte innerhalb des Managements. Wird die Nachfolgebestimmung nicht rechtzeitig angegangen oder nur oberflächlich diskutiert, entstehen Missverständnisse.
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Fehler lassen sich vermeiden, wenn die Unternehmensnachfolge transparent erfolgt. Die Unternehmensdaten sollten von vornherein bekannt sein und sichtbar machen, welche Geschäftsfelder profitabel sind und welches Geschäftsmodell sich für die Übergabe lohnt. Nicht zuträglich sind übersteigerte oder unrealistische Erwartungen, die den Nachfolger oder die Verkaufssumme betreffen. Gleiches gilt für mögliche Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen.
Ausscheidende Unternehmer und die Nachfolger sind oft mit erheblichen Steuerbelastungen konfrontiert. Eine zu späte Regelung verursacht Einbussen und Steuern, die umgangen werden können. Der Firmenverkauf, die Übertragung der Geschäftsleitung, die Änderung der Rechtsform, Schenkungs- und Erbschaftssteuern und Aktionärsbindungsverträge verursachen oftmals Kosten und Steuerfallen, die den Unternehmensfortbestand bedrohen. Daher lohnt es sich, frühzeitig alle möglichen Fallstricke auszumachen und Massnahmen zu treffen.
Firmenbesitzer haben oftmals das Problem, den tatsächlichen Firmenwert einzuschätzen, da sie viel Herzblut, Geld und Zeit hineingesteckt haben. Kein Käufer zahlt jedoch den emotionalen Wert. Das realistische Ergebnis basiert auf Zukunftschancen und möglichen Risiken, auf anfallenden Kosten und Steuern. Machbar ist eine professionelle Bewertung durch einen Profi. Dieser urteilt neutral und verhindert zudem, dass die Werteinschätzung zu niedrig ausfällt.
Die Gründung einer Stiftung gibt Sinn, wenn die Unternehmensführung unabhängig von den Nachkommen geplant ist und erhalten werden soll. Für eine Stiftung sind keine Eigentümer notwendig. Sie erfordert eine juristische Trennung des Vermögens vom Stifter und den Nachkommen. Erben werden bei der Gründung von der Unternehmensnachfolge ausgeschlossen. Dabei lässt sich die Stiftung vielseitig ausgestalten oder kombinieren.
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