Was sind eigentlich Fluoride? Es handelt sich dabei um die Salze der Flusssäure (HF). Sie kommen als Mineralien sowohl in der Natur als auch im menschlichen Körper vor. Der Mensch braucht dieses wichtige Spurenelement zum Beispiel für die Bildung von Zahnschmelz, Bändern, Bindegewebe und Knochen. Er nimmt es auf natürlichem Weg mit der Nahrung auf, es ist beispielsweise in Nüssen, Meerestieren, Fleisch, Mineralwässern und Trinkwasser enthalten. Doch wie viel ist genug oder wie hoch ist der Tagesbedarf?
Fluor in Gasform ist sehr giftig, was zu vielen Vorbehalten und zu starker Verunsicherung führt. Chemisch verhalten sich das Gas und seine Salze jedoch sehr unterschiedlich. Letztere sind (in bestimmten Mengen) nicht giftig, sondern sogar lebensnotwendig für den menschlichen Organismus und eine wichtige Säule in der Kariesprophylaxe. Wie bei so vielen Dingen kommt es immer auf die Dosis an – zu viel oder zu wenig kann schaden.
Empfohlene Dosis Fluorid pro Tag:
Beispiele für Fluoridgehalt zum Vergleich:
1kg Geflügel, Fisch oder Fleisch enthält circa 0,05-0,07 mg
1 Liter Schwarztee enthält 1,0 mg
Zahncreme enthält 1500 ppm (ungefähr 1,5 mg pro Liter)
Eine Überdosierung ist bei normaler Ernährung und Mundhygiene kaum möglich. Ein 60 kg schwerer Mensch müsste circa 20 Tuben Zahncreme essen, um einen kritischen Grenzwert zu erreichen. Dennoch ist es ratsam, den täglichen Fluoridkonsum einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und sei es nur, um Sicherheit zu gewinnen.
Für die Zähne, besonders den Zahnschmelz, sind die Fluoride sehr wichtig und einer der Hauptbestandteile der heutigen Kariesprophylaxe. Der Zahn besteht im Groben aus Dentin und ist mit einer dünnen Schicht aus Zahnschmelz überzogen, dem härtesten Material im menschlichen Körper. Der Schmelz besteht überwiegend aus Phosphat und Kalzium. Der Schmelz ist von einem Biofilm aus Mikroorganismen ummantelt. Diese Bakterien spalten die Kohlenhydrate aus der Nahrung in Säuren auf und diese wiederum schaden den Zähnen, weil sie Kalzium und Phosphor aus dem Schmelz herauslösen und die Zähne weich und anfällig für Karies machen. Genau an dieser Stelle setzen die Fluorid-Zahnpflegeprodukte an: Sie unterstützten die Remineralisierung des Zahnschmelzes mit Phosphat und Kalzium, machen ihn hart, widerstandsfähig und hemmen das schädliche Bakterienwachstum. Mit fluoridhaltigen Mundspülungen werden schwer erreichbare Stellen im Mund, beispielsweise enge Zahnzwischenräume oder die Weisheitszähne im hinteren Mundraum, gut versorgt und vor Karies geschützt.
Auch Speisesalze sind zum Teil fluoridhaltig: Pro Gramm enthält ein entsprechend versetztes Kochsalz 0,25 mg Fluorid. Hier ist eine Überdosierung bei normalem Gebrauch ebenso wie bei der Zahncreme ausgeschlossen, man müsste sehr viel Kochsalz zu sich nehmen, um einen kritischen Wert zu erreichen. Andersherum kann man Speisesalz mit Fluoridzusatz verwenden, wenn man insgesamt unter der empfohlenen Tagesdosis liegt.
Vorsicht ist geboten, wenn zu viele Fluoridquellen auf Dauer zusammenkommen: Im Mineralwasser, im Trinkwasser, im Speisesalz, in der Zahncreme, hochdosiert im Zahngel, in der Nahrung und möglicherweise zusätzlich noch in Fluoridtabletten. Dann könnte es zu einer chronischen Überdosierung kommen, die krank machen kann. Um die Grenzwerte nicht zu überschreiten, wäre eine gründliche Analyse aller Fluoridquellen und ihrer Dosen, die Sie täglich einnehmen, empfehlenswert.
Haben Sie Fragen zu Fluoriden in der Zahncreme oder suchen Sie Beratung für die Kariesprophylaxe bei Ihren Kindern? Der Zahnarzt ist der beste Ansprechpartner. Bei local.ch finden Sie Zahnmediziner aus Ihrer Nähe, die Ihnen gerne weiterhelfen.
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Schon der mittelalterliche Arzt Paracelsus sagte: „Die Dosis macht das Gift". Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Mensch einen gewissen Bedarf an den Salzen der Flusssäure hat, die er für seinen Körper braucht. Ebenfalls ist erwiesen, dass sie ein ausgezeichnetes Mittel zur Kariesprophylaxe sind. Wichtig ist, die persönlichen Fluoridquellen und ihre Werte zu kennen, um empfohlene Grenzwerte nicht zu überschreiten.
Ja, es gibt bei Zahncremes eine gesetzliche Regelung des Fluoridgehaltes. Zahnpasten für Erwachsene dürfen maximal 0,15 % (1500 ppm) enthalten, um eine Überdosierung zu vermeiden. Diese Mengen empfehlen Zahnärzte für Kinder ab 6 Jahren. Junior-Zahnpasten unterscheiden sich darum meistens nur geschmacklich von denen für Erwachsene. Bei speziellen Kinderzahncremes für Kinder unter 6 Jahren beträgt der empfohlene Höchstgehalt nur 0,05 %.
Ja, es wird tatsächlich in hoher Dosierung als Rattengift verwendet. Doch auch in diesem Fall ist es eine Frage der Dosierung, ab wann ein Mittel toxisch wirkt. Was in geringer Dosis hilfreich sein kann, kann ich hoher Dosierung sogar tödlich sein. Eine Schmerztablette beispielsweise kann Schmerzen lindern und hilfreich sein, eine ganze Packung davon kann tödlich sein.
Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Fluoridvergiftung. Bei der akuten Vergiftung treten Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Missempfindung am Körper auf. Im Fall einer chronischen Vergiftung kann es zu Haarausfall, Knochenerweichung und Osteoporose kommen. Wer normale Ess-, Trink- und Mundpflegegewohnheiten hat, kann ziemlich sicher sein, keine Fluoridüberdosis zu sich zu nehmen. Im Zweifel hilft eine Untersuchung.
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