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Die Aufgaben von Kenngrössen ist es, aus den gesamten betriebswirtschaftlichen Informationen wesentliche Merkmale herauszufiltern. Diese Kenngrössen werden für zieloptimale Entscheidungen benötigt und liefern dafür wichtige betriebliche Sachverhalte. Zu den Aufgaben von Kenngrössen gehören die Repräsentativität, die Aussagekraft, die Zielorientierung, die Wirtschaftlichkeit, die Reversibilität und die Zweckneigung. Die Arten von Kenngrössen sind entweder absolut oder relativ. Absolute Kenngrössen sind zum Beispiel Einzelzahlen wie die Anzahl der Beschäftigten, Bilanzsummen, Geschäftsvolumen, Roherträge, Betriebsergebnis oder Mittelwerte von Lagerbeständen. Relativ sind in Beziehung stehende absolute Zahlen wie Gliederungszahlen (Eigenkapitalquote), Beziehungszahlen wie Eigenkapitalrentabilität oder Indexzahlen mit unterschiedlichem Zeitbezug. Ratio Equity ist ein anderer Name für Eigenkapitalquote und bedeutet so viel wie Reinvermögen oder Nettovermögen.
Die Klärung des Begriffs des eigenen Finanzkapitals ist für die Berechnung der Eigenkapitalquote notwendig. Die Bilanz setzt sich wie in Deutschland für die Schweiz aus Aktiva und Passiva zusammen. Zu den Aktiva linksseitig in der Bilanzierung gehören das Anlagevermögen mit den immateriellen Vermögensgegenständen, den Sachanlagen und den Finanzanlagen, das Umlaufvermögen mit Vorräten, Forderungen, Wertpapieren, Kassenbeständen und Guthaben, den Rechnungsabgrenzungsposten, den aktiv latenten Steuern und dem aktiven Unterschiedsbetrag aus der Vermögensrechnung. Das eigene Kapital bei den Passiva rechtsseitig unterteilt sich in gezeichnetes Kapital, Kapitalrücklagen, Gewinnrücklagen, Gewinn-/Verlustvortrag und Jahresüberschuss. Rückstellungen, Verbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzungsposten und passiv latente Steuern werden ebenfalls zu den Passiva gerechnet. In der Schweiz sind Aktiva flüssige Mittel, Debitoren, Warenlager und Anlagevermögen. Zu den Passiva gehören kurzfristiges Fremdkapital, langfristiges Fremdkapital und eigene Geldmittel. Bei Schweizer Firmen sind die Vorgaben des Obligationsrechts massgebend. Grössere Firmen in der Schweiz verwenden die komplexeren Buchhaltungsregeln von Swiss GAAP FER oder IFRS. Eigene Geldmittel stehen der Firma ohne Rückzahlungsverpflichtung unbefristet zur Verfügung im Gegensatz zum Fremdkapital. Die Quote errechnet sich aus den eigenen Geldmitteln und dem Gesamtkapital.
Im Kontenplan der Schweiz werden die Eigenkapitalkonten wie folgt aufgegliedert. Dabei wird unterschieden, ob es sich um eine Aktiengesellschaft, GmbH, eine Einzelunternehmung oder eine Personengesellschaft handelt. Linksseitig sind die Kontennummern vorgegeben.
Für juristische Personen:
Die Pflicht zur Buchführung haben Einzelunternehmen und Personengesellschaften mit mehr als 500.000 CHF Umsatz im Jahr sowie juristische Personen. Alle anderen Unternehmen sind nur verpflichtet, über Einnahmen, Ausgaben und Vermögenslage Buch zu führen. Bestimmte Firmen sind darüber hinaus verpflichtet, die Jahres- oder Konzernrechnung durch eine Revisionsstelle prüfen zu lassen. Die eigenen Geldmittel kommen von den Eigentümern selbst. Weitere Eigenkapitalquellen besonders bei Neugründungen sind:
Die Eigenkapitalquote beschreibt als betriebswirtschaftliche Kennzahl das Verhältnis des eigenen Finanzkapitals zum Gesamtkapital in Prozent ausgedrückt. Das Ziel der Unternehmen ist es, eine möglichst hohe Quote an Eigengeld zu erwirtschaften. Je höher die Eigenkapitalquote ist, desto weniger Fremdkapital muss aufgenommen werden, desto weniger Verbindlichkeiten und offene Forderungen weist der Betrieb auf und desto wirtschaftlich stabiler stellt sich die Firma dar. Die Höhe der Quote richtet sich nach Geschäftsmodell und Schwankungsbreite der Geschäftsgewinne. Im Allgemeinen sind Schweizer Firmen mit 30 % an Anteilen mit eigenem Finanzvermögen ausgestattet. Als Beispiele ausgewählter Branchen laut Statistik für 2018 ergaben sich folgende Eigenkapitalanteile:
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Als Faustregel gilt für eine solide finanzierte Firma der Besitz von Eigenkapitalanteilen von mehr als 30 %. Beträgt die Quote 20 bis 30 %, dann sollte aus dem Trend eine steigende Tendenz zu erkennen sein. Allerdings variieren die Mittelwerte von Branche zu Branche. In manchen Bereichen sind geringere Quoten üblich.
Eine Erhöhung des eigenen Finanzkapitals kann durch die Hinzuziehung neuer Gesellschafter oder durch die Erhöhung von Eigenkapitalanlagen erfolgen. Dafür nutzen die Betriebe unter anderem folgende Quellen:
Bei Firmen sollte der Anlagendeckungsgrad 1 zwischen 60 % und 100 % liegen. Deckungsgrad 2 bedeutet, dass das Anlagevermögen zu 100 % aus langfristigem fremdem Kapital und eigenem Finanzvermögen gedeckt sein sollte. Der Anlagendeckungsgrad 3 gilt als goldene Bilanzregel. Der Wert sollte hier bei über 100 % liegen. Er gibt Auskunft, inwieweit das Anlagevermögen und die Vorräte gesichert sind.
Die Eigenkapitalrendite trifft Aussagen zur Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Eine hohe Eigenkapitalrendite weist den Betrieb gegenüber anderen Firmen als erfolgreich und wirtschaftlich aus. Hier ist zu beachten, dass die jeweilige Rentabilität immer mit Betrieben derselben Branche verglichen werden sollte. Dann haben die Werte eine entsprechend hohe Aussagekraft mit Blick auf Wettbewerber.
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