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Einzelne Gerichte und Rezepte werden als typisch für ein Land angesehen und zu dessen Nationalgericht deklariert. Bei näherer Betrachtung erweist sich diese Bezeichnung aber oft als Klischee, das nichts darüber aussagt, wie oft eine Speise tatsächlich in einem Land gegessen wird oder ob sie wirklich die Beliebtheitsskala anführt. Wenn man nach der Popularität, Verbreitung und Häufigkeit des Verzehrs geht, haben sich in letzter Zeit in vielen Ländern Burger, Döner und Pizza zu echten Nationalgerichten entwickelt. Aus ihren Ursprungsländern USA, Türkei und Italien haben sie ihren Siegeszug in die ganze Welt angetreten. Trotzdem werden sie ausserhalb ihrer Ursprungsländer oft abfällig als reines Fast Food bezeichnet. Um als echtes Nationalgericht zu gelten, fehlt ihnen die historische Dimension – anders als folgenden Speisen:
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Eine Speise kann zum nationalen Gericht avancieren, wenn die Zutaten preiswert und reichlich vorhanden sind. Ratatouille, das provenzalische Gemüsegericht, war wohl ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, wie man dem Bestandteil „rata“ (einfaches Essen) entnehmen kann. Tomaten, Zucchini und Auberginen waren in der Region überreich vorhanden und so war es kein Wunder, dass man daraus das Rezept für einen Eintopf kreierte, der zu einem Nationalgericht wurde. Manchmal ging die Entwicklung den umgekehrten Weg. Auf aufwendigen Rezepten und kostspieligen Zutaten basierende Gerichte, die sich nur Mitglieder der oberen Gesellschaftsschicht leisten konnten, fanden mit der Zeit ihren Weg in das Bürgertum. Tafelspitz ist so ein Beispiel. Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. liess sich das Gericht regelmässig servieren, das Bürgertum übernahm die Speise und so stieg der Tafelspitz zum österreichischen Nationalgericht auf. Die Vorstellung vom Sauerkraut als einer typisch deutschen Spezialität ist im Ausland entstanden und wurde von deutschen Dichtern verbreitet. Wie eng Sauerkraut und Deutschland verbunden wurden, zeigt sich darin, dass ein abfälliger Ausdruck für die Deutschen „Krauts“ lautete. Familien von Nord bis Süd essen es noch heute gerne.
Die Schweiz ist für das Käsefondue und andere auf Käse basierende Gerichte bekannt. Das Rezept für Käsefondue geht auf Senner aus den Alpen zurück, die ihr Essen auf dem offenen Feuer zubereiteten. Mehrere Schweizer Kantone reklamieren die Erfindung des Käsefondues für sich, die Region Savoyen erhebt ebenfalls Anspruch auf das Rezept. Das erste Rezept wurde im Jahr 1794 von dem französischen Gastronomiekritiker Brillat-Savarin veröffentlicht. Er gibt als Zutaten Gruyère, Butter und Eier an. Zur Schweizer Spezialität avancierte Käsefondue, als es in den 1950er Jahren als Essen in die Militärkantinen aufgenommen wurde. Die heimgekehrten Soldaten machten nach dem Abschluss ihres Militärdienstes das Gericht im ganzen Land bekannt. Hinter der Lancierung des Käsefondues standen handfeste wirtschaftliche Interessen. Die heimischen Käsehersteller sollten gegenüber den holländischen Käseproduzenten wirtschaftlich gestärkt werden. Das erklärt, weshalb das Rezept ausschliesslich Käse aus heimischer Produktion aufführt. Weitere typische Schweizer Spezialitäten sind die Rösti und Zürcher Geschnetzeltes.
Viele Gerichte, die als typische Speisen eines Landes gelten, sind Kreationen jüngeren Datums, die zum Nationalgericht aufgestiegen sind. Die Pizza, wie wir sie heute kennen, hat keine lange Geschichte. Sie stammt aus der neapolitanischen Küche und wurde im Jahr 1889 von dem Pizzaiolo Raffaele Esposito anlässlich des Besuchs von König Umberto I. und seiner Gattin Margherita kreiert. Etwas älter ist die Bouillabaisse, ein provenzalisches Fischgericht, das in den Rang eines französischen Nationalgerichts aufstieg. Das Rezept zu ihrer Zubereitung geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich durch Verfeinerung der Zutaten aus der einfachen Fischsuppe die uns bekannte Bouillabaisse entwickelt, die Bestandteil der gehobenen französischen Küche ist. Das japanische Nationalgericht Sushi kann auf eine noch längere Geschichte zurückblicken. Japanische Dokumente erwähnen Sushi erstmalig im Jahr 718. Allerdings ist Sushi kein original japanisches Gericht, sondern geht zurück auf eine Konservierungsmethode, die von den Menschen rund um den Fluss Mekong praktiziert wurde. Ob nun aber Sushi tatsächlich das älteste Nationalgericht der Welt ist, weiss niemand – sicher ist, dass die Japaner seit vielen Jahrhunderten Sushi essen.
Wenn Sie sich nun bequem und einfach einen Überblick über die verschiedenen Esskulturen verschaffen möchten, empfiehlt sich der Besuch eines Restaurants. Auf local.ch finden Sie eine sehr grosse Auswahl internationaler Restaurants in der ganzen Schweiz, von denen bestimmt eines ganz in Ihrer Nähe liegt. Wenn Sie lieber selbst kochen möchten – auf local.ch finden Sie zudem viele Lebensmittelfachgeschäfte, in denen Sie sich mit allen Zutaten, die Sie für Ihre internationalen Rezepte brauchen, versorgen können.
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Die Küche des Mittelmeerraums gilt als sehr gesund und unter den verschiedenen Ländern ist es wiederum Spanien, das mit seiner gesunden Küche den Spitzenplatz einnimmt. Das spanische Nationalgericht Gazpacho kann zu den gesündesten Nationalgerichten gerechnet werden. Das Rezept ist einfach: Gurken, Tomaten, Paprika, Knoblauch, Zwiebeln und Olivenöl werden gemixt und ergeben eine Suppe, die den Körper mit vielen Vitaminen versorgt.
Europa mit seiner langen Geschichte, den verschiedenen Ländern und Kulturen weist naturgemäss eine grosse Vielfalt an regionalen Rezepten auf, aus denen sich dann die landestypischen Speisen entwickelt haben. Auch der riesige Kontinent Asien punktet durch seine faszinierende Vielfalt an unterschiedlichen Landesküchen und Nationalgerichten. Australien und die USA konnten dagegen nur in begrenztem Masse eine eigenständige Esskultur mit typischen Gerichten entwickeln.
In Zürich liebt man Geschnetzeltes, die Berner sind stolz auf ihre knusprigen Rösti und in Luzern geniesst man die Fritschipastete. Die Schwyzer Heusuppe trägt ihre Herkunft bereits in ihrem Namen, ebenso wie der Obwaldner Ofetori, der Basler Suppentopf oder die Schaffhauser Rieslingsuppe. Dies ist nur eine kleine Auswahl aus den vielfältigen kulinarischen Genüssen, die die einzelnen Kantone zu bieten haben.
Zu den günstigen Länderküchen zählt die türkische. Ein Döner ist schon für wenige Franken zu haben. Natürlich gibt es auch viele türkische noble Spezialitätenrestaurants mit gepflegtem Ambiente, in denen Sie für ein Vielfaches dieses Betrags essen. Zu den kostspieligeren Länderküchen zählen die französische und japanische: In ausgewählten Spitzenrestaurants können Sie für ein mehrgängiges Gourmet-Menü schon mal einen dreistelligen Betrag einplanen.
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