Eine Lebens- oder Rentenversicherung ist eine Police, die dann in Kraft tritt, wenn Invalidität oder Tod eintreten. Gleichzeitig dient sie der privaten Altersvorsorge. Es gibt reine Risikolebensversicherungen und kapitalbildende Lebensversicherungen. Beide Formen gehören in der Schweiz zum dritten Pfeiler des Drei-Säulen-Systems.
Lebensversicherungen lassen sich sehr individuell gestalten und auf die Bedürfnisse des Versicherungsnehmers abstimmen. Wer nicht nur für den Todesfall vorsorgen möchte, sondern auch an einem Kapitalaufbau interessiert ist, greift auf eine Kapitallebensversicherung zurück, die gegenüber der Risikolebensversicherung nicht zeitlich begrenzt und als reine Auszahlung nach dem Tod konzipiert ist.
Hier bestehen zwei Möglichkeiten, um die Geldsumme ausgezahlt zu bekommen. Einmal geschieht das nach Ablauf der vereinbarten Versicherungslaufzeit, zum anderen beim Tod der Versicherten an die Hinterbliebenen. Die erste Variante gestaltet sich als Einmalzahlung mit garantierter Mindestverzinsung und Überschussbeteiligung. Die zweite Variante erfolgt als monatlich ausgezahlte Rente. Die Bedingungen werden vorher vertraglich genau festgelegt. Möglich sind Konditionen und Unterformen als:
Unabhängig davon, welche Form der Lebens- oder Rentenversicherung gewählt wurde, ist es immer möglich, diese vorzeitig auszahlen zu lassen. Das ist in der Schweiz und in Bezug auf die Säule 3a möglich, wenn beispielsweise selbstbewohntes Wohneigentum finanziert werden muss, ein Einkauf in die Pensionskasse erfolgt, eine selbstständige Tätigkeit neu begonnen wird oder der Versicherungsnehmer aus der Schweiz auswandert. In einigen Fällen sind finanzielle Schwierigkeiten der Grund für die Auszahlung, aber auch der Wunsch, die Geldmittel in neuer Form anzulegen. Bei den meisten Kapitalversicherungen besteht das Recht auf Widerruf oder auf Freistellung der Beiträge.
Wer das Geld allgemein vorzeitig benötigt, kann die Lebensversicherung verkaufen, verpfänden oder kündigen. Üblicherweise wird dann der Erlös sofort benötigt. Wichtig ist, darauf zu achten, keine Verluste zu machen. Bei einer vorzeitigen Auflösung wird lediglich der Rückkaufswert ausbezahlt. Bei bestimmten Ankäufern für Lebensversicherungen sind bessere Konditionen möglich.
Gedacht ist eine Lebensversicherung zunächst immer als langfristige Absicherung und für die Vorsorge für das Alter. Dennoch gibt es immer Situationen im Leben, die eine neue Lösung benötigen und die Auszahlung des Geldes erfordern. Wer seine Lebensversicherung verkaufen möchte, kann die Konditionen genau prüfen. Der Vorgang bedeutet, dass die Ansprüche am Vertrag nicht mehr für den Versicherungsnehmer gelten, sondern an den Ankäufer abgetreten werden.
Die Unternehmen kaufen die Verträge samt aller darin enthaltenen Rechte auf die Auszahlungen bei Vertragsende. Damit fallen die Verzinsung, die Überschüsse und der Schlussbonus an den Ankäufer, der bis Ablauf des Vertrags die Beiträge übernimmt.
Positiv ist, dass der Versicherungsnehmer oftmals beim Verkauf bestehen bleibt und damit der Hinterbliebenenschutz. Der Ankäufer erhält beim Auszahlen der vereinbarten Todesfallsumme lediglich einen Anteil und zieht darüber hinaus den Kaufpreis der Police und die gezahlten Beiträge zuzüglich der Zinsen ab. Daher lohnt sich der Verkauf für beide Parteien. Darüber hinaus haben Ankäufer das Recht, die Versicherung zu kündigen. Geschieht das vorzeitig, erlischt damit der Hinterbliebenenschutz.
Nicht jede Lebensversicherung ist für Policenankäufer interessant. Es müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein, dass der Versicherungsnehmer seine Lebensversicherung verkaufen kann. In der Regel betrifft das die Art des Vertrags und die bereits eingezahlte Summe. Es muss sich um eine kapitalbildende Versicherung handeln, entweder um eine Lebens- oder Rentenversicherung.
Die Police sollte darüber hinaus einen lohnenswerten Rückkaufwert aufweisen und noch mehrere Jahre laufen. Ankäufer achten auf gute Garantiezinsen und auf die Risikostruktur der Verträge.
Eine weitere Voraussetzung, um die Lebensversicherung verkaufen zu können, ist die Versicherungsart. Ausgeschlossen für den Verkauf sind:
Wenn die Lebensversicherung bereits einige Jahre gelaufen ist und das Geld vorzeitig ausgezahlt werden soll, ist es möglich, den Vertrag zu kündigen und den Rückkaufwert zu erhalten. Alternativ lässt sich die Lebensversicherung verkaufen, wenn die richtigen Voraussetzungen gegeben sind. Ist die Laufzeit noch nicht so lange, erweist sich der Verkauf oftmals als rentabler. Es besteht ein Zweitmarkt für Renten- und Lebensversicherungen, auf dem Unternehmen die Verträge aufkaufen und die Versicherungsnehmer mit besseren Konditionen ausbezahlen.
Wer die Lebensversicherung verkaufen möchte, sollte sich mit der Thematik ausführlich auseinandersetzen. Das vorzeitige Beenden des Vertrags bedeutet immer den Verzicht auf die garantierte Verzinsung des Guthabens, auf die Überschüsse und auf den von dem Versicherungsanbieter zugesicherten Schlussbonus. Liegt der Rückkaufswert unter den von den Anbietern geforderten Mindestsummen, ist eine Kündigung besser als der Verkauf.
Die Lebensversicherung verkaufen ist manchmal lohnenswerter als der Rückkauf. Die Vorteile zeigen sich durch:
Die Lebensversicherung verkaufen erfordert mehrere Schritte. Üblich ist, dass der Versicherungsnehmer seine Daten an den Ankäufer weiterleitet und geprüft wird, ob der Verkauf möglich oder interessant ist. Entscheidende Faktoren sind die Vertragslaufzeit und der Rückkaufwert. Ist bestätigt, die Lebensversicherung verkaufen zu können, erteilt der Versicherte dem Ankäufer eine Informationsvollmacht. Nach der Prüfung aller Daten erfolgt das Angebot.
Alternativ zum Verkauf gibt es die Möglichkeit, den Vertrag zu beleihen, zu verpfänden oder zu widerrufen. Ist der kurzfristige Bedarf an Kapital notwendig, lohnt sich das Beleihen der Police. Daneben lässt sich der Vertrag für einige Zeit beitragsfrei stellen, wenn er eine gute Rendite abwirft und die Beitragszahlungen für einen überschaubaren Zeitraum nicht möglich sind.
Für einen rentablen Verkauf sollten die Konditionen der Ankäufer vorab geprüft werden, auch wenn das Angebot dann individuell ausfällt. Bei hohen Kaufsummen ist es möglich, den Verkauf über einen Treuhänder abzuwickeln. Das bietet die Sicherheit, dass das Geld zuverlässig und schnell ausgezahlt wird. Dazu übernimmt der Treuhänder den gesamten Ablauf und die Kontaktaufnahme zum Ankäufer.
Ein Verkauf ist jederzeit möglich, wenn die Notwendigkeit dafür besteht, aber auch bei einer Prüfung der Zinsen. Die klassische Lebensversicherung hat an Attraktivität verloren, da sie eher niedrige Zinsen bringt. Es lohnt sich, das Geld stattdessen anderweitig anzulegen. Lediglich bei einer bereits sehr langen Laufzeit ist die Kündigung wegen des dann höheren Rückkaufwerts besser.
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