Ist das Herpes Virus bereits ausgebrochen, erlaubt es eine einfache und schnelle Diagnose. Die Lippenbläschen sind ein optisch eindeutiges Zeichen. Ein weiteres sicheres Indiz sind die Symptome.
Der medizinische Fachbegriff für Lippenherpes lautet Herpes labialis. Der Begriff Herpes entstammt der griechischen Sprache und hat die Bedeutung von „kriechen“. Labialis ist der lateinische Begriff für den Befall der Lippen. Der Name dieser Infektion beschreibt, dass die Viren sich kriechend im Bereich der Lippen bewegen. Die Erkrankung bricht im Bereich der Lippen aus, weil sich hier zahlreiche sensorische Nervenenden bündeln. Die Haut ist sehr empfindlich und bietet eine optimale Umgebung für das Virus.
Die Erstinfektion mit Herpes erfolgt meist unbemerkt. Nachdem die Viren in den Körper gelangen, wandern sie entlang der Nervenfasern zu den Nervenknoten. Dort nisten sie ihr Erbgut bis zur ersten Aktivierung ein.
Während der inaktiven Zeit befinden sich Herpes-Viren dauerhaft in Nervenzellkörpern, bevorzugt in den Nervenknoten des Trigeminusnervs im Gesicht. Dort bleiben sie vom Immunsystem unentdeckt und können sich immer wieder aktivieren.
Damit das Herpes Virus ausbrechen kann, muss es sich bereits im Körper befinden. Nicht bei jeder infizierten Person kommt es zum Lippenherpes, aber viele Menschen sind wiederholt betroffen. Herpes Simplex Typ 1 ist zwischen Menschen übertragbar. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt beispielsweise beim Küssen, durch Tröpcheninfektion beim Sprechen und indirekt.
Die in den Herpesbläschen enthaltene Flüssigkeit ist hochinfektiös. Nach einer Berührung der offenen Bläschen befinden sich Herpesviren an den Händen und können über die Hände auf andere Menschen übertragen werden. Bis zu zwei Tage überleben Herpesviren ausserhalb des Körpers. Daher sind Infektionen über Geschirr, Besteck und Servietten möglich. Infektiös ist ausserdem der Speichel. Häufig geschieht die Übertragung des Virus bereits im frühen Kindesalter durch die körperliche Nähe zu den Eltern oder anderen Personen.
Zu Beginn treten ein Spannungsgefühl und unangenehmer Juckreiz auf. Bei Berührung entsteht ein leicht brennender und stechender Schmerz, der sich im Verlauf steigert. Kurz darauf rötet sich die Haut und es bilden sich die typischen Bläschen an der Lippe, in den Mundwinkeln oder auf der Haut am Rand des Mundes. Gelegentlich treten die Bläschen ohne die vorherigen Anzeichen auf.
Im weiteren Verlauf spannt die Haut extrem und neigt dazu, schmerzhafte Risse zu bilden. Nach einiger Zeit platzen die Bläschen auf und es entsteht eine Kruste. Die Folge sind weitere Spannungen der Haut und unter Umständen blutende Wunden.
In besonders schweren Fällen können Begleiterscheinungen wie Fieber und starke Erschöpfung auftreten. Die Symptome sind für betroffene Personen belastend und schränken die Lebensqualität erheblich ein. Aufgrund der optischen Auffälligkeit des Herpes ziehen sich viele Menschen aus dem sozialen Leben zurück. Dennoch sind die Bläschen und die übrigen Symptome zunächst kein Grund für eine Arbeitsunfähigkeit. Diese entsteht erst bei einem fieberhaften Verlauf.
Ein Arztbesuch ist nicht zwingend erforderlich, wenn die Bläschen auf der Haut auftreten. Notwendig wird ärztliche Hilfe, wenn grosse Flächen von den Fieberblasen betroffen sind oder die Bläschen über einen langen Zeitraum nicht abheilen. Der Arzt nimmt in dieser Situation unter Umständen einen Abstrich des Wundsekrets und untersucht das Blut. Für den besonders schweren Verlauf bietet sich eine medikamentöse Behandlung mit antiviralen Tabletten oder Injektionen an. Bisher bestehen jedoch keine Möglichkeiten zur Bekämpfung des für die Bläschen ursächlichen Virus. Dennoch sollten Sie in folgenden Fällen den Arzt aufsuchen:
Im Vordergrund der Behandlung steht die äusserliche Anwendung von Salben, Pflastern und Tinkturen. Sie hemmen die Vermehrung des Herpes-Simplex-Virus und sollten daher möglichst frühzeitig angewendet werden. Hilfreich sind:
Sie haben akuten Herpes und suchen das passende Medikament für die äussere Anwendung? In Apotheken erhalten Sie Beratung zu Ihrem Problem. Unter Umständen sollten Sie zunächst einen Hautarzt aufsuchen. Sehen Sie sich einfach bei local.ch um und finden Sie Apotheken und Fachärzte in Ihrer Nähe.
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Wenn Sie mit dem Herpes Virus infiziert sind, bleibt das Erbgut der Viren in Ihrem Körper. Sobald das Virus aufgrund Ihrer geschwächten Abwehrkräfte eine Möglichkeit zur Vermehrung entdeckt, aktiviert es sich. Das kann im Abstand von mehreren Jahren geschehen, aber auch mehrmals in einem Jahr. Tritt Lippenherpes bei Ihnen öfter als sechsmal im Jahr auf, sollten Sie einen Arzt konsultieren.
Lippenbläschen können weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen, zum Beispiel Ausweitung auf die Organe, Lungenentzündung, Infektion der Augenhornhaut mit Einschränkung des Sehvermögens, Meningitis und Herpes-Simplex-Enzephalitis, bakterielle Superinfektion, Störung der Gesichtsnerven, Herpes-Sepsis bei bestehender Neurodermitis, Haut- und Schleimhautentzündungen mit langen Heilungszeiten. Wegen der Schwere der Komplikationen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, sobald Lippenherpes besonders schwer oder langwierig verläuft.
Alternative Behandlungsmethoden und Hausmittel sind bei vielen Menschen beliebt. Sie behandeln die Lippenbläschen mit Alkohol, Zahnpasta oder Essig. Auch Zimtaldehyd und Teebaumöl kommen gelegentlich zum Einsatz. Diese Mittel trocknen die Haut extrem aus. Sie fördern zwar die Krustenbildung, doch ist die Austrocknung so stark, dass sich der Heilungsverlauf erschweren und verlängern kann. Zudem sind Allergien und zusätzliche Hautreizungen möglich.
Da eine Impfung bisher nicht möglich ist, beugen Sie dem Ausbruch des Virus mit einer gesunden Lebensweise vor. Entspannungstechniken, Yoga und autogenes Training reduzieren Stress. Verzichten Sie auf Oralsex und Küssen und achten Sie auf Hygiene im Haushalt. Insbesondere Handtücher, Servietten, Besteck und Geschirr sollten Sie nicht mit Familienmitgliedern teilen. Dann sollten Sie sich gut schützen können.
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