Auto einfahren

Auto einfahren – wichtige Hinweise

Wenn Sie ein Auto einfahren, lockt das Gaspedal. Anstatt gleich die Höchstgeschwindigkeit zu testen, sollten Sie jedoch vorsichtig sein, sonst leidet der Motor. Erst nach etwa 1.000 Kilometern ist das neue Auto von den Motorteilen bis zu den Reifen gut eingefahren. Wie Sie den Neuwagen richtig behandeln, erklärt Ihnen ein Fahrlehrer oder der Autohändler.
Auto einfahren

Die erste Zeit mit dem neuen Auto

Ein Neuwagen braucht eine gewisse Zeit, bis er sich eingefahren hat. Diese alte Regel hat nichts von ihrer Gültigkeit verloren, trotz der verbesserten Fertigungstechniken. Das bedeutet, dass Sie ein neues Auto einfahren müssen. Nur so können sich die Kolben, Zylinder, Stossdämpfer und Bremsen richtig aufeinander abstimmen. Es dauert eine Weile, bis das Getriebe einwandfrei läuft und bis die Reifen den nötigen Grip haben.
Aus diesem Grund sollten Sie Ihr neues Auto auf den ersten 1.000 Kilometern nicht zu schnell fahren, sondern allmählich die Geschwindigkeit steigern. Diese Einfahr-Phase verhindert die Überlastung der einzelnen Komponenten und verzögert den Verschleiss.
Wenn Sie Ihr Auto nicht richtig einfahren, kann hingegen ein baldiger Ölwechsel notwendig sein. Zudem erhöht sich der Verschleiss von wichtigen Motorbauteilen.

Den Motor behutsam einfahren

Auf den ersten Kilometern dürfen Sie den Motor nicht überstrapazieren, auch wenn der Neuwagen zum Schnellfahren reizt. Die Höchstgeschwindigkeit sollten Sie deshalb erst austesten, wenn Zylinder und Kolbenringe aufeinander eingestellt sind. Darum sollten Sie eine hohe Drehzahl vermeiden. Durch hochtouriges Fahren mit Drehzahlen von über 3.500 oder sogar 4.500 Umdrehungen pro Minute überfordern Sie das Auto.
Eine zu geringe Drehzahl ist ebenfalls ungünstig. Hier erhöhen sich die Seitenkräfte vom Kolben, sodass sich die Reibung am Zylinder verstärkt. So entwickelt sich mehr Hitze, was zu einem erhöhten Oberflächenverschleiss führt.
Wenn Sie ein Auto einfahren, sollte die Fahrgeschwindigkeit unter 160 km/h bleiben. Ein konstantes Tempo ist jedoch nicht nötig. Stattdessen können Sie den Motor durch verschiedene Drehzahlen und Geschwindigkeiten auf seine zukünftige Arbeit vorbereiten. Nach etwa 1.000 Kilometern dürfen Sie Motordrehzahl und Fahrgeschwindigkeit allmählich erhöhen. Bei kaltem Motor ist von einer zu hohen Beanspruchung abzuraten. Besser ist es, das Getriebe schonend zu behandeln. Wenn Sie ein Auto mit Automatik-Getriebe fahren, bedeutet das: kein Kick-Down.

Der Neuwagen und seine Eingewöhnung

Bei einem Neuwagen müssen sich mehrere Bauteile erst einmal abstimmen. Genau darum sollten Sie das Auto einfahren, bevor Sie das Potenzial voll ausreizen. Hier erhalten Sie eine genaue Erklärung zu den wichtigen Komponenten.

  • Stossdämpfer und Federn brauchen vor der Vollbeladung eine Eingewöhnungsphase. Oft sind die neuen Dämpfer schwergängig. Deshalb sollten Sie schlechte Strassen und Schlaglöcher so gut wie möglich vermeiden. Der richtige Fahrkomfort entwickelt sich ebenfalls erst nach etwa 1.000 Kilometern.
  • Die Bremsbeläge und Bremsscheiben erfordern am Anfang mehr Bremsdruck. Wenn sie sich aneinander angepasst haben, müssen Sie nicht mehr so stark aufs Bremspedal treten, um die nötige Bremswirkung zu erzielen. Meistens dauert es bis zu 500 Kilometer, bis die Bremsen richtig eingefahren sind. Diese Phase sollten Sie auch bei einem Wechsel der Bremsbeläge berücksichtigen.
  • Beim Neuwagen oder beim Reifenwechsel brauchen die Reifen eine gewisse Einlaufzeit. Auf den neuen Gummireifen befindet sich produktionsbedingt ein Trennmittel, das erst einmal abgefahren werden muss. Beim Fahren verschwindet die ölige Schicht allmählich. Bis zu einem Kilometerstand von ca. 200 sollten Sie das Tempo gering halten, vor allem in Kurven.

Hilfreiche Tipps zum neuen Auto

Was früher galt, ist auch heute noch die Regel: Neuwagen brauchen eine Einfahrphase. Bis etwa 1.000 Kilometer sind hohe Drehzahlen und Vollgas tabu. Mehr als zwei Drittel der maximalen Drehzahl sollten Sie nicht ausnutzen, sondern im mittleren Bereich bleiben. Allerdings ist es sinnvoll, den Drehzahlbereich zu variieren. So „lernt“ der Motor, mit verschiedenen Lastzuständen zu fahren. Wenn Sie Ihr Auto gut einfahren wollen, sollten Sie also auf leichte Drehzahl-Schwankungen achten.
Zum Einfahren des neuen Autos bieten sich vor allem Landstrassen an. Im Vergleich zur Autobahn ist die Landstrasse meistens kurviger und es gibt mehr Hügel. Das wirkt sich positiv auf die empfohlenen Tempo- und Drehzahl-Wechsel aus.
So fahren Sie Ihr neues Auto ein:

Schritt 1: Fahren Sie am Anfang mit mittleren Drehzahlen und bleiben Sie im Bereich der unteren zwei Drittel.
Schritt 2: Ab etwa 1.000 Kilometern können Sie Drehzahl und Fahrtempo allmählich steigern. Allerdings muss der Motor immer erst warm sein.
Schritt 3: Nach dem langsamen Losfahren ist ein frühes Hochschalten sinnvoll. So bleibt der Motor im unteren Drehzahlbereich.
Schritt 4: Wie lange die Einfahrphase bei einem Neuwagen dauert, richtet sich nach der Kilometerleistung. Vor einem Kilometerstand von 1.000 sollten Sie noch nicht Vollgas geben.
Schritt 5: Wichtig ist, dass Sie den Bordcomputer von Anfang an im Blick behalten. So sehen Sie sofort, ob ein frühzeitiger Ölwechsel nötig ist oder ob es andere technische Probleme gibt.

Sie haben sich einen neuen Wagen geleistet und möchten beim Auto Einfahren alles richtig machen, um den Motor und die anderen Bauteile zu schützen? Für nützliche Hinweise können Sie sich an einen qualifizierten Fahrlehrer wenden oder sich über spezielle Kurse informieren. Gehen Sie bei local.ch auf die Suche nach Fahrexperten und Fahrschulen in Ihrer Nähe und erfahren Sie alle wichtigen Details.

Die häufigsten Fragen zu Auto einfahren

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Wie fahre ich meinen Neuwagen richtig ein?

Am Anfang sollten Sie nicht mehr als zwei Drittel der Höchstdrehzahl ausnutzen und früh hochschalten. Im Optimalfall fahren Sie mit Drehzahlschwankungen, um den Motor richtig einzufahren. Die Stossdämpfer sollten Sie erst nach dem Einfahren stärkeren Belastungen aussetzen. Beim Einfahren der Bremsen und Reifen ist erhöhte Vorsicht gefragt, um das Unfallrisiko zu minimieren.

Warum muss ich das neue Auto erst richtig einfahren?

Indem Sie das Auto einfahren, beugen Sie einem frühen Verschleiss vor. Ohne die Einfahrphase kann der Ölverbrauch steigen, wie Sie bei einer Ölkontrolle feststellen. Zudem lagern sich viele Verbrennungsrückstände im Motor ab, was die Haltbarkeit beeinträchtigt. Wenn Sie das Auto nicht ausreichend lange einfahren, kann das negative Folgen für den Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoss haben.

Wo kann ich mein Auto am besten einfahren?

Die Autobahn verlockt dazu, kräftig aufs Gaspedal zu treten und eine konstante Geschwindigkeit zu fahren. Wenn Sie Ihr Auto abholen, sollten Sie jedoch vorsichtig fahren und Tempo sowie Motordrehzahl variieren. Aus diesem Grund eignen sich Landstrassen deutlich besser, um einen Neuwagen einzufahren. Auf freier Strecke können Sie die Reaktion der Bremse und das Beschleunigungsverhalten testen.

Wie lange ist die Einfahrphase für die einzelnen Bauteile?

Zum Einfahren des Motors sollten Sie die ersten 1.000 Kilometer mit dem neuen Wagen behutsam fahren und eine Überlastung vermeiden. Für neue Reifen gilt eine Einfahrphase von 150 bis 200 Kilometern. Das Fahrwerk mit Stossdämpfern und Bremsen braucht etwa 500 Kilometer, bis es gut eingefahren ist. In dieser ersten Phase bemerken Sie, wie sich das Fahrverhalten Ihres neuen Autos verbessert.

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